Wie macht sich ein Karpaltunnelsyndrom bemerkbar?
Bei einem Karpaltunnelsyndrom schlafen die Hände ein, typischerweise in der Nacht oder bei Belastung. Die Beschwerden treten an einer Hand oder an beiden Händen auf. Das Einschlafen kann auch mit dauerhaften Gefühlsstörungen oder mit Schmerzen einhergehen und betrifft häufig die ersten vier Finger, also Daumen bis Ringfinger. Die Beschwerden bessern sich manchmal durch Schütteln in der Hand. Es kann auch zu einer eingeschränkten Geschicklichkeit bei der Greiffunktion kommen, auch mit Kraftverlust, so dass Gegenstände aus der Hand fallen. Die Schmerzen können in den gesamten Arm ausstrahlen.
Woher bekommt man ein Karpaltunnelsyndrom?
Bei einem Karpaltunnelsyndrom führt Druck auf den Mittelhandnerv zu dessen Minderdurchblutung und löst damit einen Sauerstoff- und Nährstoffmangel aus. Die Ursache liegt häufig in einer beruflichen Überbelastung oder in einer Sehnenscheidenentzündung der Beugesehnen an der Hand. Der Karpaltunnel ist ein dynamischer Tunnel aus Knochen und Bindegewebe zwischen den Handwurzelknochen, der sich je nach Stellung des Handgelenkes erweitert oder verengt. Es ist das mit Abstand häufigste Kompressionssyndrom eines peripheren Nervs. Frauen sind 3-4 mal häufiger betroffen als Männer.
Wie stellt man ein Karpaltunnelsyndrom fest?
Hierfür ist eine handchirurgische ärztliche Untersuchung erforderlich, die häufig durch eine Nervenmessung ergänzt wird. Die Nervenmessung wird von einem Facharzt für Neurologie durchgeführt. Dabei wird die Leitgeschwindigkeit des Nerven gemessen und festgestellt, an welcher Stelle die Nervenleitgeschwindigkeit verlangsamt wird. So kann der Ort der Nervenfunktionsstörung am Arm oder an der Hand gut lokalisiert werden.
Was kann ich bei einem Karpaltunnelsyndrom selber tun? Nächtliche Ruhigstellungen des Handgelenkes entlasten den Mittelhandnerven im Karpaltunnel.
Wie erfolgt die fachärztliche Behandlung? Die Behandlungsmethode der Wahl ist die operative Behandlung, bei der der Karpaltunnel zunächst eröffnet und gespalten wird. Dadurch kommt es zu einer Druckentlastung im Karpaltunnel, so dass der Mittelhandnerv sich wieder erholen kann. Anschließend wird der Nerv von Verklebung an oder Verwachsungen gelöst. Die operative Behandlung ist eine ambulante Operation mit geringem Operations- und Narkoserisiko, die bei uns im Facharztzentrum am Kaffeetrichter unter Betäubung des Armes, also ohne Vollnarkose in entspannter Atmosphäre durchgeführt wird.
Wie lange dauert die Heilung nach einer Karpaltunnel OP?
Die Wundheilung ist in der Regel nach 2-3 Wochen abgeschlossen. Die Erholungszeit des Mittelhandnerven ist individuell sehr unterschiedlich. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach der beruflichen Tätigkeit.
Was mache ich, wenn ich den Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom habe?
Vereinbaren Sie einen Termin in meiner Sprechstunde über den online Terminkalender unserer Homepage: www.facharztzentrum–kaffeetrichter.de in der Handsprechstunde.
Sie haben noch Fragen zum Thema Karpaltunnelsyndrom oder wünschen eine Beratung in Erfurt? Nutzen Sie direkt unser Kontaktformular oder vereinbaren Sie telefonisch einen Termin.
Literatur:
H.Binsfeld: Das Karpaltunnelsyndrom, Schmerzmedizin, Ausgabe 03/21, Springerverlag