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Was bringt Hyaluronsäure wirklich?

Dr. Anne Wiese • 29. November 2021

Der aktuelle Facharztzentrum am Kaffeetrichter Blogbeitrag beschäftigt sich mit dem Thema Hyaluronsäure. Wir erläutern Ihnen die wichtigsten Fragen sowie Einsatzgebiete.

Was bringt Hyaluronsäure wirklich?
Hyaluronsäure wird in der Medizin vielfältig eingesetzt. Zum Beispiel dient sie als Ersatz von viskoelastischen Körperflüssigkeiten in der Orthopädie und Augenheilkunde. Sie verhindert Verklebungen nach Operationen. In der kosmetischen Chirurgie kann sie zum Auffüllen von Gewebedefekten Verwendung finden, ebenso als Füllstoff für Unterspritzungen von Lippen und Falten. Sie dient dem Haut – und Gewebeschutz. Hyaluronsäure hat auch Indikationen in der Urologie.

Ist Hyaluronsäure gut für die Gelenke?
Die Gelenkflüssigkeit hat die Aufgabe, Distanzhalter, Schmiermittel, Stoßdämpfer und Filter zu sein. Hyaluronsäure verleiht der Gelenkflüssigkeit diese typischen Eigenschaften. Kommt es zu einer Knorpelschädigung, kann diese zu einer reaktiven Entzündung der Gelenkschleimhaut führen. Es resultiert die Freisetzung verschiedenster Entzündungsbotenstoffe, die zu einer krankhaften Veränderung der Gelenkflüssigkeit führen. Die Folge ist eine Abnahme der Konzentration der Hyaluronsäure, was ein Fortschreiten der Knorpelzerstörung nach sich zieht. Das Übergreifen dieser Prozesse auf weitere Gelenkstrukturen lässt schließlich eine Arthrose entstehen. Bei der Behandlung der Arthrose nimmt die intraartikuläre Injektion (=Gelenkinjektion) von Hyaluronsäure eine zentrale Rolle für die Gelenkphysiologie ein, da diese hochreine Substanz dem Gelenkknorpel vermehrt Elastizität und Stabilität verleiht. Bei Arthrose (=Gelenkverschleiß) hat sich die Injektion von Hyaluronsäure in das Gelenk dann bewährt, wenn noch ausreichend Knorpelgewebe vorhanden ist. Unter der Einwirkung von Hyaluronsäure wird die Viskosität der Gelenkflüssigkeit mit ihren natürlichen Eigenschaften: schmieren, dämpfen, filtern erhöht. Der Schutzmantel gegen das Eindringen entzündlicher und zerstörender Moleküle wird wieder aufgebaut beziehungsweise verstärkt. Die typische Balance zwischen natürlichem Ab – und Aufbau von körpereigener Hyaluronsäure wird unterstützt. Zugleich verbessert sich deren krankhaft verminderte Qualität. Die Injektion erfolgt mehrmals in mehrwöchigem Abstand unter hochgradig aseptischen Bedingungen in den Gelenkspalt. Die Wirkung hält etwa 6-12 Monate an und ist nach den Ergebnissen mehrerer wissenschaftliche Studien einer Gelenkinjektion mit Cortison überlegen, da nicht nur Schmerzen gemindert und die Gelenkfunktion verbessert wird, sondern auch bei einem Teil der Patienten das Fortschreiten des Abnutzungsprozesses hinausgezögert und im Sinne einer gewissen Reparation und Regeneration sogar beeinflusst wird. Je früher die Behandlung erfolgt, umso wirksamer können der arthrotische Abbauprozess verlangsamt und Schmerzen effektiv reduziert werden.

Ist Hyaluronsäure schädlich?
Nebenwirkungen durch den Einsatz von Hyaluronsäure, vor allem in Form einer Allergie, sind weitgehend unbekannt, da die Substanz natürlich im menschlichen Körper vorkommt.

Sie haben noch Fragen zum Thema Hyaluronsäure oder wünschen eine Beratung in Erfurt? Nutzen Sie direkt unser Kontaktformular oder vereinbaren Sie telefonisch einen Termin.


Literatur:
B.Nickolaus: Fermentative Hyaluronsäure: Basistherapeutikum bei Arthrose, Dtsch Arztebl 2002, 99(5), A-306
Redaktion Facharztmagazine: Intraartikuläre Hyaluronsäure bei Arthrose, Orthopädie und Unfallchirurgie, 5/2020
W.Pförringer, D.Pförringer: Arthrosebehandlung mit Hyaluronsäure und Kombinationen, Orthopädie & Rheuma, 1/2016
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