WALANT Anästhesie (= wide awake approach)
Der aktuelle Facharztzentrum am Kaffeetrichter Blogbeitrag beschäftigt sich mit dem Thema Anästhesie und gibt einen Einblick in Ihre Behandlungsmöglichkeiten bei uns.
Vor jeder Operation, die in unserer Praxis derzeit ausschließlich ambulant durchgeführt werden, ist eine Betäubung des Operationsgebietes erforderlich.
„Die meisten Operationen an der oberen Extremität lassen sich in Regionalanästhesie durchführen (1).“
Wie funktioniert Regionalanästhesie?
Bei der Verwendung von langwirksamen örtlichen Betäubungsmitteln kann nach der Operation eine längere Schmerzfreiheit erreicht werden.
„Seit den 1990er Jahren gibt es immer mehr Berichte über die Anwendung von Adrenalin in Kombination mit Lidocain …“ (1). „Auch in Deutschland findet der „wide awake approach“ immer mehr Anwendung.“ (1) Durch das Beimischen von Adrenalin in die Infiltrationslösung wird eine Blutgefäßverengung in dem zu betäubenden Areal ausgelöst und ein blutungsarmes OP Gebiet geschaffen. „Bei der Infiltration wird ein Ablassen der Haut erkennbar“ (2). „Bei unzureichender Anästhesie kann intraoperativ steril nachinfiltriert oder durch gezieltes blockieren von einzelnen Nerven im Sinne eines partiellen Handblocks die WALANT Anästhesie sinnvoll ergänzt werden“ (2).
Hilfreich ist diese Form der Betäubung vor allem bei der Durchführung von Sehnenoperationen an der Hand oder an den Fingern, da während der Operation, wie zum Beispiel der Ringbandpaltung bei einem Schnappfinger, direkt die Funktion des betroffenen Fingers oder des Gelenkes aktiv überprüft werden kann. Die Injektionstechnik ähnelt der der örtlichen Betäubung. „Im Unterschied zur klassischen Lokal Anästhesie muss jedoch eine Einwirkzeit von 40-60 Minuten beachtet werden, da dann erst die blutgefäßverengende Wirkung eintritt.“ (1)
Vorteil dieser Betäubungsform ist der Verzicht auf eine Vollnarkose beziehungsweise eine Sedierung mit entsprechend möglichen unerwünschten Wirkungen. Die WALANT Anästhesie ist komplikationsarm, hat ein geringes Risiko und wenig Gegenanzeigen. Ihre Nebenerkrankungen spielen so für Ihre Operation bei uns in WALANT Anästhesie kaum eine Rolle. Sie können vor und auch direkt nach der Operation normal essen und trinken. Eine Unterbrechung Ihrer normalen Medikamenteneinahme ist nicht erforderlich.
Die WALANT Anästhesie "gewinnt weltweit zunehmend an Popularität“ (3) und gehört in unserer Praxis zum Standardverfahren bei handchirurgischen ambulanten Operationen.
Vereinbaren Sie jetzt Ihren Beratungstermin in Erfurt, direkt über das Kontaktformular unserer Website oder auch telefonisch.
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Literatur:
(1) M.Sauerbier: Die Handchirurgie, 1.Aufl., 2014, Urban & Fischer, München
(2) N.Spindler: Einsatz der WALANT („wide awake local anesthesia no tourniquet“)-Narkoseart in der Handchirurgie, Der Orthopäde, 5/21, Springer
(3) I. Sukhovo, K.Megerle: Wide Awake Local Anaesthesia no Tourniquet (WALANT), Handchirurgie Scan 2019, 08(04): 297-308, Thieme, Stuttgart New York